Die Katze, die tut, was sie will

Ach, war die Welt am Anfang schön. So schön wild! Jeder konnte machen, was er wollte. Und keiner sagte: Sei nicht so wild! Dann bekommen Frau und Mann ein Baby, aus den Wildtieren werden Haustiere, nur die Katze lässt sich nicht zähmen und geht weiter ihre eigenen Wege. Wie sie mit Klugheit und Humor die kleine Menschenfamilie vor dem wilden Tiger beschützt und wie reich die eigene Fantasie ist, davon erzählt diese Geschichte, die der Theatermann Horst Hawemann (1940–2011) geschrieben hat. Bei ihm ist das Paradies eine Wildnis. Und der liebe Gott eine Frau. Sie zähmt alle: den Mann, der wie sie aus dem Nichts kommt und die Tiere, die die Wildnis seit eh und je bewohnen.

Mechthild Nienaber (Puppen) und Lutz Großmann (Spiel) bringen die Geschichte für Kinder ab fünf Jahren auf die nahezu leere Bühne. Die Kinder amüsieren sich über andere Momente als ihre Eltern, das ist gewiss, aber sicher ist auch, dass so alle auf ihre Kosten kommen, weil sie sich hier und da wiedererkennen: Ein Spiel für einen Erzähler, eine ganz große Trommel, allerhand Wildtiere und eine kleine wilde Menschenfamilie.

Lutz Großmann arbeitet seit 2004 als Puppenspieler, Schauspieler, Regisseur und Puppenbauer in der freien Szene und an festen Häusern. Als Gastdozent unterrichtete er an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. Für drei Spielzeiten war er Ensemblemitglied am Puppentheater von TPT Theater und Philharmonie Thüringen in Gera.

Spiel: Lutz Großmann | Regie: Annette Scheibler | Puppen: Mechtild Nienaber | Produktionsleitung: Gertraud Johne

Foto: (c) Bernhard Grossmann, Heinrich Hesse