Mittwoch, 19. Oktober, 20 Uhr
Donnerstag, 20. Oktober, 20 Uhr
Vorverkauf ab 2. Juli 2022 über Reservix oder bei bosco Gauting
Schubert Theater Wien (Österreich)
Mittwoch, 19. Oktober, 20 Uhr
Donnerstag, 20. Oktober, 20 Uhr
Vorverkauf ab 2. Juli 2022 über Reservix oder bei bosco Gauting
Berührende Widmung an einen der letzten Zeitzeugen der Euthanasie-Verbrechen im Dritten Reich
Friedrich Zawrel, hineingeboren ins Wien der 1930er Jahre, wurde während der deutschen Besatzung als Kind in den „Spiegelgrund“, die zweitgrößte „Jugendfürsorgeanstalt“ des Deutschen Reichs, gesperrt, in der hunderte kranke, behinderte und vermeintlich erblich belastete Kinder und Jugendliche „behandelt“ und ermordet wurden. Der Anstaltsarzt Dr. Gross stufte Zawrel in einem Gutachten als „erbbiologisch und sozial minderwertig“ ein. Zawrel gelang die Flucht und wurde nach dem Krieg einer der wichtigsten Zeitzeugen bei der Aufarbeitung der Euthanasie-Verbrechen in Wien. Friedrich Zawrel starb 85jährig im Februar 2015.
Nikolaus Habjan und Simon Meusburger schufen nach zahlreichen, sehr persönlichen Gesprächen mit Friedrich Zawrel ein überaus berührendes Stück. Nikolaus Habjan erzeugt mit seinen Klappmaulpuppen Verfremdung und Identifikation zugleich. Die Inszenierung erhielt 2012 mit dem Nestroy-Preis in der Kategorie „Beste Off-Produktion“ den wichtigsten Theaterpreis Österreichs.
Nikolaus Habjan wurde 1987 in Graz geboren und studierte neben der Schule am Konservatorium Violine. Im Alter von 15 Jahren absolvierte er Workshops beim australischen Puppenspieler Neville Tranter und begann, selbst Puppen zu bauen. Während seines Studiums der Musiktheaterregie an der Wiener Universität für Musik perfektionierte er seine Puppenspieltechnik und trat 2008 erstmals selbst im Wiener Schubert Theater auf, wo er von 2009 bis 2016 Co-Direktor war. Die Figurentheaterproduktion „F. Zawrel – erbbiologisch und sozial minderwertig“ wurde 2012 mit dem Nestroy-Preis ausgezeichnet. Neben seiner Tätigkeit als Regisseur tritt Nikolaus Habjan mit verschiedenen Musiker*innen, darunter der Musikbanda Franui als Kunstpfeifer und Sänger auf.
Dieses YouTube-Video kann aufgrund geltender Datenschutzbestimmungen nicht angezeigt werden, da Sie der Verwendung von optionalen Cookies nicht zugestimmt haben.
Buch: Nikolaus Habjan und Simon Meusburger | Regie: Simon Meusburger | Puppendesign und -bau: Nikolaus Habjan | Kostüm: Lisa Zingerle | Spiel: Mit Nikolaus Habjan
Foto: (c) Lex Karelly