L’Herbe de l’Oubli / The Forgotten Land

Point Zéro Company & Théâtre de Poche (Belgien)

Termine

Mittwoch, 19. Oktober, 20 Uhr
Donnerstag, 20. Oktober, 11 & 19 Uhr

Vorverkauf ab 17. September 2022 über die Schauburg,
Tel. 089/233-37155

  • Spieldauer: ca. 80 min.
  • Ort: Schauburg
  • Altersempfehlung: 14+ und Erwachsene
  • Preiskategorie C
  • Sprache: Französisch mit deutscher Übertitelung

Fast eine Idylle. Wäre da nicht der Boden.

Am 26. April 1986 explodierte der Atomreaktor in Tschernobyl, mit einer Zerstörungskraft, die die Bomben von Hiroshima und Nagasaki 1945 weit übertraf. Die Point Zéro Company fuhr 2018 nach Weißrussland und in die Ukraine, um Einwohner von Tschernobyl über ihre Erlebnisse, Erinnerungen und ihren heutigen Alltag zu befragen. Daraus entstand das Stück „The Forgotten Land”, angesiedelt zwischen Fiktion und Radioaktivität: Es beschäftigt sich mit dem „Natural Radiological Reserve”, als das die Gegend um den Reaktor heute bezeichnet wird, eine Zone, die vor allem aus Wald und ihren Bewohnern besteht, vor allem Luchse, Wölfe, Bisons, Wildpferde, und ein paar alte Leute, die zurückgekehrt sind. Pripyat, die verlassene Stadt, es könnte fast romantisch klingen. Wäre da nicht der verstrahlte Boden, auf dem das Gemüse wächst, von dem sich die Einwohner ernähren.
Die Compagnie Point Zéro nähert sich diesem bizarren Universum mit Schauspielern und lebensgroßen Puppen. Und auch wenn das Thema ernst ist, findet dennoch die Poesie Einlass in das Szenario, dank der Figuren von Ségolène Denis, Yoann Stehrs Videos und Pierre Jacqmins Musik.

Point Zéro wurde 1993 in Brüssel gegründet und hat seitdem etwa 15 Stücke realisiert, die vielfach ausgezeichnet wurden und weltweit zu sehen sind. Die künstlerische Arbeit von Point Zéro ist von der Frage geprägt, was die Beziehung zwischen dem Schauspieler und der Puppe ausmacht, zwischen Manipulator und Manipuliertem. Die Compagnie erforscht die schattigen Übergänge zwischen dem Objekt, das vermenschlicht und dem Menschen, der zum Objekt wird. Es geht um das tote Wesen, das durch Bewegung zum Leben erwacht, um den Körper als Symbol, den Körper als Puppe: das Fast-Menschliche und die monströse Figur.

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Text, Regie, Einrichtung: Jean-Michel d’Hoop | Assistenz: François Regout | Spieler: Léone François Janssens, Léa Le Fell, Héloïse Meire, Corentin Skwara, Benjamin Torrini | Bühnenbild: Olivier Wiame | Lichtdesign: Xavier Lauwers |
Sounddesign: Pierre Jacqmin | Videos: Yoann Stehr | Puppen: Ségolène Denis, Assitenz: Monelle Van Gyzegem

Der Voice Over-Text basiert auf Interviews und Artikeln von Swetlana Alexiiewitsch.

Foto: (c) Alice Piemme, Véronique Vercheval

Mit freundlicher Unterstützung von  

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